Pressemitteilung

Lufthansa Technik feiert 100. Einlastung eines CFM-LEAP-Triebwerks in Hamburg

Gemeinsam mit Kunden und Partnern hat die Lufthansa Technik AG vor Kurzem die Einlastung des 100. CFM-LEAP*-Triebwerks an ihrem Hamburger Hauptsitz gefeiert. Der jüngste sogenannte Quick Turn Shop Visit (QTSV) eines LEAP-1B-Antriebs der brasilianischen Fluggesellschaft GOL Linhas Aéreas brachte den Zählerstand erstmals auf einen dreistelligen Wert. Durch den stetig wachsenden Anteil dieser Einlastungen in Hamburg übernimmt das moderne LEAP-Triebwerk nach und nach die Rolle seines Vorgängers CFM56 als jahrzehntelanges Rückgrat der Triebwerksüberholung am Standort.

Im Februar 2018 vergab der Triebwerkshersteller CFM International die erste Premier-MRO-Lizenz (damals noch „CFM Branded Services Agreement” genannt) für das LEAP-1A-Triebwerk an Lufthansa Technik. Die behördliche Zulassung durch das deutsche LBA, die europäische EASA und die US-amerikanische FAA folgte im November 2019, etwa zur gleichen Zeit, als Lufthansa Technik auch seinen ersten Airline-Kunden für das Triebwerksmuster unter Vertrag nahm. Obwohl das erste LEAP-1A-Triebwerk dieses Kunden in der Covid-Pandemie im April 2020 für seinen QTSV in Hamburg eintraf und damit unvorhersehbare Herausforderungen für die Liegezeit mit sich brachte, konnte es dennoch wie geplant fertiggestellt werden.

Das Jahr 2022 begann mit einer wichtigen Portfolio-Erweiterung, als Lufthansa Technik auch die OEM-Lizenz für das Muster LEAP-1B-Triebwerk erhielt, wobei das Rahmenwerk nun von CFM International in Premier MRO umbenannt wurde. Bevor jedoch das erste Exemplar des Boeing-737-MAX-Antriebs im November 2023 eintreffen konnte, schrieben die Hamburger Werkstätten von Lufthansa Technik zunächst erneut Geschichte mit dem am Airbus A320neo eingesetzten Zwilling: Im Oktober 2022 führten sie den weltweit ersten Performance Restoration Shop Visit (PRSV) an einem LEAP-1A durch.

„Die 100. CFM-LEAP-Triebwerksinduktion von Lufthansa Technik ist ein Beweis für ihre Fähigkeiten und den Wert des offenen MRO-Ökosystems von CFM“, sagte Gaël Méheust, Geschäftsführer und CEO von CFM International. „Als Premier-MRO-Werkstatt schafft Lufthansa Technik wichtige Kapazitäten, um den steigenden Bedarf an LEAP-Triebwerksdienstleistungen zu decken.“

„Die erfolgreiche CFM-LEAP-Familie ist auf dem Weg, das Rückgrat unserer Triebwerksinstandhaltung hier in Hamburg zu werden und damit ihren Vorgänger CFM56 abzulösen, dessen zahlreiche Varianten uns hier jahrzehntelang beschäftigt haben, und es auch noch einige Jahre tun werden“, sagte Harald Gloy, Chief Operations Officer von Lufthansa Technik. „Die Einlastung des 100. LEAP-Triebwerks ist ein Meilenstein, der es wert ist, gefeiert zu werden. Ich möchte mich ganz herzlich bedanken, zunächst bei all unseren Kunden für ihr Vertrauen in unsere Dienste. Außerdem bei CFM International für die hervorragende Zusammenarbeit. Und natürlich bei unserem bemerkenswerten Team auf dem Shop Floor und in den Backoffices, dessen enormes Fachwissen und Engagement diese Leistung erst ermöglicht haben.“

Bis heute hat die Hamburger Triebwerkswerkstatt insgesamt 74 LEAP-1A-Triebwerke und 26 LEAP-1B-Triebwerke eingelastet. Da der Kundenstamm von Lufthansa Technik für LEAP-Services mittlerweile erheblich gewachsen ist, sind auch die nächsten Triebwerke bereits auf dem Weg in die Hansestadt. Mehr als 200 hochqualifizierte Mitarbeitende arbeiten dort derzeit an diesen hochmodernen Antriebssystemen, beispielsweise in der Montage und Demontage, in den verschiedenen Spezialwerkstätten oder am Triebwerksprüfstand, der für das gesamte Spektrum an Prüfläufen und Leistungstests behördlich zertifiziert ist, und das sowohl für das LEAP-1A- als auch für das LEAP-1B-Triebwerk.

Zusätzliche Kapazitäten für die Wartung, Reparatur und Überholung von CFM-LEAP-Triebwerken werden durch das globale Netzwerk von Lufthansa Technik bereitgestellt. Bei XEOS, einem Joint Venture zwischen Lufthansa Technik und GE Aerospace mit Sitz in Polen, kann das Unternehmen schon heute zusätzliche Überholungskapazitäten für LEAP-1B-Triebwerke nutzen. In naher Zukunft werden Quick-Turn- und Prüfstandskapazitäten für dieses Muster auch über Lufthansa Technik Canada angeboten, eine neue Produktionsstätte, die das Unternehmen bis 2027 in Calgary aufbaut. Bis 2030 strebt Lufthansa Technik mehr als 250 jährliche Einlastungen von LEAP-Triebwerken in seinem Netzwerk an.

LEAP steht für „Leading Edge Aviation Propulsion“ und umfasst drei verschiedene Triebwerksfamilien für Standardrumpfflugzeuge, von denen derzeit zwei für Lufthansa Technik kommerziell relevant sind. Das LEAP-1A-Triebwerk ist eine von zwei Antriebsoptionen für die A320neo-Familie von Airbus. Das LEAP-1B-Triebwerk ist die exklusive Antriebsoption für die Boeing 737 MAX.

Die Instandhaltung der LEAP-Triebwerksfamilie umfasst hauptsächlich zwei verschiedene Arbeitsumfänge: Ein QTSV ist eine schnellere, routinemäßige Instandhaltungsmaßnahme, bei der es um die Behebung unmittelbarer Probleme und um die schnelle Wiederinbetriebnahme des Triebwerks geht. Ein PRSV hingegen sieht eine deutlich umfangreichere Überholung vor, die darauf abzielt, alle ursprünglichen Leistungsspezifikationen des Triebwerks wiederherzustellen.


* Lufthansa Technik ist ein Premier-MRO-Anbieter für LEAP-1A- und LEAP-1B-Triebwerke, lizenziert von CFM International, einem 50/50-Joint-Venture zwischen GE Aerospace und Safran Aircraft Engines.

Michael Lagemann

Spokesperson

Lufthansa Technik AG | Hamburg, Germany